Nachrichten aus dem Kreisverband

Stadtteile entlasten

Frederico Elwing
KV TübingenPosition

Auch ich wünsche mir eine autofreie Innenstadt. Aber ich will nicht, dass Lustnau und die Weststadt dafür unter noch mehr Verkehr leiden müssen. OB Palmer behauptet im Facebook-Video, die Straßen, die durch die Sperrung mehr Verkehr bekommen, seien „Umgehungsstraßen“ und dort wohne „kaum jemand“.

Zu den Fakten: Der Lärmaktionsplan Baden-Württemberg zeigt anschaulich, dass vom Lärm in der Stuttgarter Straße in Lustnau fast das ganze Aeule betroffen ist, mit bis zu 70 dB(a), ähnlich in der Weststadt. Schon ohne Sperrung fahren täglich über 20000 Autos durch Stuttgarter Straße, Wilhelmstraße, Westbahnhofstraße und Rheinlandstraße. Die Innenstadt wurde durch die Verkehrsberuhigung im Zinserdreieck entlastet, Lustnau und die Weststadt wurden immer weiter belastet. Mit der Sperrung der Mühlstraße soll der CO2-Ausstoß gesenkt werden. Gleichzeitig verfolgen OB Palmer und Grüne eine Wirtschaftspolitik, die mit Neuansiedlung von Unternehmen immer mehr CO2-Ausstoß verursacht. Tausende neue Arbeitsplätze im Cyber Valley verursachen mehr Pendler und mehr Autoverkehr in Tübingen.

Stattdessen müssen endlich Maßnahmen ergriffen werden, die auch die Stadtteile vom Autoverkehr entlasten. Dazu zählen Verkehrsberuhigung und ein attraktiverer ÖPNV: Buslinien, die nur stündlich fahren wie 11 und 12, sind kein Anreiz zum Umstieg; 22 bis 30 Minuten Fahrt von Pfrondorf zum Bahnhof abends und am Wochenende sind nicht attraktiv; die Buspreise müssen günstiger werden, statt jedes Jahr teurer!