Nachrichten aus dem Kreisverband

Sozialer Neustart

Vor zwei Monaten wurde Stephan Neher für eine zweite Amtszeit als Oberbürgermeister wiedergewählt. Seitdem warten Bürgerinnen, Bürger und Gemeinderat auf seine Visionen einer "sozialen Stadt" aus dem Wahlkampf. Denn unsere Stadt braucht einen Neustart. Das Zauberwort heißt Stadtentwicklung! Nach dem millionenschweren Fehlkauf des DHL-Geländes muss der Bau preiswerter Mietwohnungen auf dem gesamten DHL-Gelände höchste Priorität bekommen. Es eignet sich hervorragend für Wohnungen mit sozialer Infrastruktur, die im Dätzweg und Kreuzerfeld-Süd "vergessen" wurde.

Stadtentwicklung auch fürs Kreuzerfeld-Süd: Ein Bürgerzentrum für die gesamte Kernstadt, verknüpft mit Neubau der Grundschule und Unterbringung des Horts. Vormittags für die Kinder, nachmittags Begegnungsstätte für Kinder und neue und alte Einwohner im größten Stadtviertel. Gut erreichbar per Bus, der mit dem Bahnfahrplan abgestimmt ist und die Einwohner nicht ab Nachmittag ausgrenzt. Wie könnte Rottenburg durch ein solches Modell an Offenheit und Kultur gewinnen und zugleich die Schulraumnot an Real- und Grundschule lösen!

In die Stadtentwicklung müssen die BürgerInnen mitgenommen werden. Großen Nachholbedarf hat die Stadtspitze bei Transparenz und Offenheit nicht nur im privaten Bereich, sondern auch bei rechtzeitiger Bürgerbeteiligung.

"Nicht Nationalität oder Religion, sondern die soziale Herkunft gibt den Ausschlag dafür, welchen Weg ein Kind nimmt". Richtig, Herr Neher. Deshalb braucht Rottenburg wie Rheinland-Pfalz endlich gebührenfreie Kitas mit einem gesunden Mittagessen. Deshalb müssen Erzieherinnen für ihr tolles Engagement wie in allen größeren Kreisstädten oder zum Beispiel in Ammerbuch vernünftig bezahlt werden, ebenso die Beschäftigten in der Verwaltung. Erst Investitionen in gut ausgebildetes, gut bezahltes Personal machen unsere Stadt zukunftssicher!

Um Wohnungen, Schulen, Kitas, Personal zu finanzieren, ist genug Geld da: Wir haben die höchsten Steuereinnahmen seit dem Zweiten Weltkrieg. Bis 2020 werden bundesweit Steuermehreinnahmen von 42 Milliarden Euro erwartet. Sie werden von der Beschäftigten erarbeitet und dürfen nicht in skandalösen Briefkastenfirmen verschwinden!