Nachrichten aus dem Kreisverband

Preiswerter Wohnraum fehlt!

Rottenburgs Gemeinderat hat das kreditähnliche Rechtsgeschäft in Millionenhöhe für die Gewerbebrache DHL verlängert. Seit fünf Jahren passiert dort nichts, aber für OB Neher ist "das Projekt Fachmarktzentrum keineswegs abgehakt". Dabei beschönigt er die Fehler der Stadt. Sie hatte das Gelände gekauft, ohne zu prüfen, ob Größe und Sortiment des Fachmarkts regional zulässig waren - so wurde er gestutzt und verzögert sich.

OB Neher bezeichnet die städtische Verfügung über das Gelände als "Glücksfall" für die Unterbringung von Kitas, Flüchtlingen und Studenten. Die Mieteinnahmen glichen die Kosten weitgehend aus ("vierstelliger Betrag"). Eine Milchmädchenrechnung!

Hätte die Stadt ihr Problem beim preiswerten Wohnraum angepackt, hätte sie in den fünf Jahren Millionen einnehmen können. Denn für jeden Neubürger bekommt die Stadt 1000 Euro mehr aus dem kommunalen Finanzausgleich. Bei 700 Einwohnern wie im "Kreuzerfeld-Süd" sind das in fünf Jahren 3,5 Millionen Euro. Wir haben bei uns in Rottenburg offiziell 300 Wohnungssuchende, der Bedarf an preiswertem Wohnraum ist laut Stadt in zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen.

Nach fünf Jahren DHL-Desaster muss die Stadtspitze endlich umdenken: Höchste Priorität hat es heute, auf dem gesamten Gelände von 78000 Quadratmetern preiswerten Wohnraum für finanzschwache Familien und Senioren, für Alleinerziehende und für Flüchtlinge und mit diesem Wohnraum nachhaltig städtisches Vermögen zu schaffen. Noch nie war dies so günstig für eine Kommune wie in der aktuellen Niedrigzinsphase!