Nachrichten aus dem Kreisverband

Mehr Lohn im Krankenhaus

Dr. Emanuel Peter, Kreis- und Stadtrat

„Kommt da noch eine Welle?“ fragte Eike Freese. Seit Wochen wird von Politikern vor einer „zweiten“ Corona-Welle gewarnt. Das verantwortungslose Verhalten einiger Vergnügungssüchtiger nach den aktuellen Lockerungen könnte ihnen Recht geben. Erbärmliche Arbeits- und Wohnverhältnisse von Werkarbeitsbeschäftigten bei Tönnies und bei Wiesenhof kommen hinzu: Profitgier zählt mehr als die Gesundheit der Beschäftigten und gefährdet das öffentliche Leben ganzer Städte.

In der „ersten“ Welle klatschten Politiker den Alltagsheldinnen in Pflegeheimen und Kliniken Beifall: Ihre Überstunden bis zur Erschöpfung ermöglichten, dass Corona-Infizierte schnell behandelt wurden und die Bettenkapazitäten ausreichten. Dabei wurde allen klar, dass in den kaputt gesparten Kliniken mit dem Fallpauschalensystem schon vor Corona ein Pflegenotstand herrschte. Politiker dankten und versprachen eine Erschwerniszulage als Prämie. Dies erweist sich als Luftblase – von einer dauerhaften Lohnerhöhung von 500 Euro und 100.000 mehr Personal, wie jüngst in Erlangen gefordert, ganz zu schweigen. Erst hui, jetzt pfui, wenn daran erinnert wird. Das äußerst gefährliche Spiel von Spahn und Co. geht auch auf Kosten der Bevölkerung. Denn die Klinikbeschäftigten sind stinksauer und nicht mehr bereit, sich bei einer zweiten Welle noch einmal aufzuopfern. 200.000 Pflegekräfte würden bei besserer Bezahlung in ihren Beruf zurückkehren. Merke: Im Unterschied zu manchen Politikern ist das Krankenhauspersonal systemrelevant!