Nachrichten aus dem Kreisverband

Latte-Macchiato-Fraktion um Katja Kipping

PositionKV Tübingen

"Sehr geschockt" oder heilsamer Schock. Die Linke muss sich entscheiden. Sahra Wagenknecht wird wegen ihrer Rede im Bundestag als "Trump auf links" (ntv) geschmäht, während die Latte-Macchiato-Fraktion um Katja Kipping von der Bionade-Bourgeoisie gehätschelt wird. Die Linke hat die Wahl, entweder als linker Wurmfortsatz des Merkel-Kretschmann-Steinmeierismus unterzugehen oder dagegenzuhalten.

Mit der Etablierung der AfD ist die Frage von Rot-Rot-Grün erst recht eine Gespensterdebatte. Sie war es schon vorher. Die Linken hätten dem "demokratischen Interventionismus", Kriegen wie gegen Serbien, Irak, Libyen und Syrien zustimmen müssen. Die Grünen haben sich dieser Querfront mit den US-Rechtsradikalen (so nannte Helmut Schmidt die Neocons) längst angeschlossen. Dieses mörderische Bündnis hat Millionen Tote, Verletzte und Vertriebene auf dem Gewissen und trieft vor Scheinheiligkeit.

In dieser Frage stehen Trump und die sogenannten Rechtspopulisten links von Grünen und SPD. Wer wie die SPD und die Grünen den Sozialstaat durch die Agenda 2010 (wer sein Leben lang gearbeitet hat, wird auf dieselbe Sozialhilfe-Stufe gestellt wie jemand, der noch nie gearbeitet hat) ausgehöhlt hat, wer zuerst die Flüchtlinge mit wohlfeilen Selfies herlockt, dann hier selektiert und die Aussortierten über Nacht abschiebt und das alles noch mit einem verlogenen Antirassismus und Conchita-Wurstismus schminkt, "der sollte", so Sahra Wagenknecht in ihrer Rede am 23. November "dann auch aufhören, sich den Trumps und Le Pens dieser Welt moralisch überlegen zu fühlen. Das sind Sie nicht."

Anton Brenner, Tübingen