Nachrichten aus dem Kreisverband

Kritik an Cyber Valley

PositionKV Tübingen

Gut, dass jetzt langsam eine öffentliche Debatte über Für und Wider des "Cyber Valley" beginnt. Dafür war die Kundgebung "Cyber Valley: Gegen den Ausverkauf der Stadt, der Universität und des Wissens" hilfreich. Frau Almeyda und Herr Tröndle bekommen im TAGBLATT viel Raum, ihre Gegenargumente zur Kritik zu begründen. Leider verfälscht und verkürzt Gernot Stegert die Argumente der Kritiker und ordnet sie als "Gerüchte" ein, die Aussagen der Cyber-Valley-Verantwortlichen hingegen präsentiert er als Fakten, ohne sie kritisch zu hinterfragen. Deshalb liest es sich wie ein PR-Interview.

Trotzdem sind die Antworten sehr aufschlussreich: wenn Almeyda und Tröndle einerseits behaupten, es gäbe im "Cyber Valley" keine militärische Forschung, andererseits aber praktische und rechtliche Probleme bei einer Zivilklausel sehen. OB Palmer war im Gemeinderat erbost über den Antrag der Linken und meinte, mit einer Zivilklausel kämen gar keine Forschungseinrichtungen mehr nach Tübingen. Ja, was denn nun?

Zweite Behauptung: ein Ausverkauf finde nicht statt. Ja klar, BMW, Daimler und Amazon sind nur dabei, weil sie uneigennützig Grundlagenforschung unterstützen wollen. Wer soll eigentlich dieses Märchen glauben?

Das Grundproblem der Forschung ist die Abhängigkeit von Drittmitteln, anstatt die nötigen Gelder hierfür von staatlicher Seite zur Verfügung zu stellen, um so eine wirklich unabhängige Forschung zu gewährleisten, die nicht Konzerninteressen dient, sondern gesellschaftlichen Bedürfnissen.