Nachrichten aus dem Kreisverband

Frieren für Koi-Karpfen

Seit 1. Januar erhält Martin Winterkorn 3.100 Euro Ruhegehalt – täglich, im Monat ca. 91.000 Euro! 2015 trat der VW-Manager wegen des Dieselskandals zurück, sein Gehalt von 17 Mio. Euro bezog er bis Ende 2016, 5.000 mal so viel wie ein VW-Bandarbeiter (Stern). Zum 'Nebenleistungskatalog' gehören seine Villa mit 400 qm à fünf Euro Miete, ein Dienstwagen und die Heizanlage für 60.000 Euro in seinen Gartenteich, damit seine Koi-Karpfen nicht frieren. Die Bezüge aller ausgeschiedenen VW-Manager beliefen sich 2015 auf ca. 250 Millionen Euro (Die Welt). All diese Gelder fehlen in der Staatskasse, weil sie der VW-Konzern von der Steuer absetzen kann.

Ab 1. Januar erhalten die Hartz IV-Bezieher nach der Berechnung des Sozialministeriums von Andrea Nahles (SPD) statt 520 nur 409 Euro. Der Grund ist eine „willkürliche gravierende Veränderung der Berechnungsgrundlage“, allein die Kosten für Energie, „ein grundlegendes Element der Daseinsvorsorge und gesellschaftlichen Teilhabe“, sind „durchschnittlich 27 Prozent höher als der im Regelsatz vorgesehene Anteil für Energie“ (Paritätischer Wohlfahrtsverband). Wer im Winter nicht frieren oder warm duschen will, muss Geld vom Essen oder von der Kleidung abziehen. 2014 wurde 325.000 Personen der Strom abgeschaltet. Aber auf keinen Fall dürfen Koi-Karpfen frieren! Die Diakonie Baden ruft zum Kampf gegen Kinderarmut auf, denn: „Die Hartz-IV-Sätze für Kinder sind zu gering. Sie basieren auf ungenauen Rechnungen und willkürlichen Abschlägen.“