Nachrichten aus dem Kreisverband

Familienfeindlich

Bernhard Strasdeit, Kreisrat

Der Schulbetrieb steht auf Wochen still, die Schülertickets im Nahverkehr sollen weiter bezahlt werden. Statt die nicht genutzten Schülertickets während des Corona-Lockdowns freizustellen, fordert der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann die Eltern im Land weiter zu Kasse. Das sei notwendig um die beteiligten Firmen zu unterstützen.Warum ausgerechnet Schülerinnen und Schüler ohne eigenes Einkommen den Schlamperladen im Öffentlichen Nahverkehr notfinanzieren sollen, sagt der Verkehrsminister nicht. Die ersten Eltern wehren sich dagegen, das ist gut, weitere werden folgen. Die sozialen Härten der Corona-Krise treffen vor allem Kurzarbeitende, Familien mit Kindern und kleine Gewerbetreibende.
Statt die Eltern zur freiwilligen Selbstbelastung zu nötigen, wird es endlich Zeit, Schüler*innentickets kostenfrei zu stellen. In Bayern und Rheinland-Pfalz ist dies längst gängige Praxis, warum also nicht im reicheren Baden-Württemberg? Die Kostenübernahme durch das Land würde zudem die kleineren Busunternehmen stützen, die ums Überleben kämpfen. Vielleicht können die Tübinger Kreisgrünen etwas Einfluss darauf nehmen, dass ihre Landesregierung nicht immer noch  familienfeindlicher wird.