Nachrichten aus dem Kreisverband

Digitalisierung für Konzerne

Dr. Emanuel Peter, Stadt- und Kreisrat, Rottenburg
KV TübingenPosition

Ohne pädagogischen Sinn und finanzielle Vernunft beschloss der Gemeinderat, die weiterführenden Schulen zu digitalisieren. Schon jetzt zahlt die Stadt 20 Prozent für die Ausstattung der Grundschulen. Hinzu kommen dann jährlich rund 200000 Euro für Wartung und Support und alle fünf Jahre eine komplette Neuausstattung der Geräte aller Schulen.

Wie viele Cent von den 2,6 Mio. Euro die Stadt für die weiterführenden Schulen vom Land „abgreifen“ kann, steht in den Sternen: Grün-Schwarz in Stuttgart verweigert seit Jahren ein Abkommen mit den Kommunen über die Weiterfinanzierung und stellt jetzt alle Bildungskosten trotz Mangel an Erzieherinnen und Lehrkräften unter „Finanzierungsvorbehalt“. Zudem ist ihr Projekt landeseigener Bildungsserver, den Lehrkräfte dringend für Programme und Koordination brauchen, schon zweimal gescheitert. Zuletzt mit MS 365 von Microsoft.

Datenschutzbeauftragter Stefan Brink kritisiert, „dass das, was das Ministerium vorhat, rechtswidrig und damit gescheitert ist“ – denn Microsoft will unbemerkt Daten in die USA schleusen. Und wo wurde ein positiver Lerneffekt für den Einsatz von 6,5 Mrd. (Digitalpakt Bund) bisher nachgewiesen? Nur die IT-Konzerne freut’s!