Nachrichten aus dem Kreisverband

Ausbildungsoffensive für die Kitas

Dr. Emanuel Peter, Linke-Stadtrat, Rottenburg

Der erfreuliche Erfolg der Erzieherinnen in Rottenburg muss Aufbruch für eine Wertschätzung und bessere Attraktivität der sozialen Berufe werden. Endlich gibt die Stadt den Fachkräftemangel vor Ort zu: Erzieherinnen sind ausgebrannt, Springerkräfte werden bereits für den Normalablauf verplant, die Krippenplätze sind belegt, abgewiesene Eltern weichen auf Tageseltern aus. An den Anfang gehört die Zusage für die leistungsgerechte Eingruppierung in S 8a für alle Erzieherinnen und auch Kinderpflegerinnen mit entsprechender Erfahrung (Müller-Sinn).

Dies verbessert die Betreuungssituation jedoch nur, wenn jetzt eine Ausbildungsoffensive folgt, neue Kräfte gewonnen und ausgebildet werden. Wenn Rottenburg sieben neue PIA-Stellen (bundesweit einmalig!) einrichtet, bekommt es vom Land 200 Euro monatlich pro Stelle dazu. Und das Gute-Kita-Gesetz ermöglicht Geld für mehr Anleitungszeit. Durch mehr Anleitungs- und Verfügungszeit kann der tägliche Stress verringert werden. Damit werden die „Fehler im System“ (Kita-Leiterin Baumgärtner in Weiler) aufgebrochen, zu geringe Mindeststandards und Leitungszeiten festzulegen. Sie führen zu Kürzung der Öffnungszeiten oder Schließungen, wenn Krankheiten, Fortbildungen oder Schwangerschaften auftreten. Rottenburg muss über den aktuellen Bedarf für die Zukunft planen. Denn die Kinderzahlen nehmen landesweit erfreulicherweise stark zu. Auch in den Bereichen Schule und Pflege brauchen wir einen sozialen Aufbruch aus der jahrelangen Personalmisere.