Nachrichten aus dem Landesverband

Konsequenzen aus der IGLU Studie ziehen: Grundschullehrkräfte besser bezahlen.

Die Ergebnisse der internationalen IGLU Studie zur Lesekompetenz von Grundschüler:innen sind alarmierend. Jedes vierte Kind in Deutschland kann demnach in der vierten Klasse nicht richtig lesen. Die Studie zeigt darüber hinaus, dass Bildungschancen in Deutschland weiterhin ungleich verteilt sind und bedeutend vom Elternhaus abhängen. Kinder mit Migrationsgeschichte schneiden deutlich schlechter ab als Kinder aus privilegierten Elternhäusern.

Gökay Akbulut, Mannheimer Bundestagsabgeordnete und migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, erklärt dazu: „Anstatt endlich das Heft des Handels entschlossen in die Hand zu nehmen, wollte die Ampel-Koalition den Sprachkitas als wichtiges Förderinstrument für migrantische Kinder sogar die Mittel streichen. Das ist unfassbar. Dabei ist der Bundesregierung bewusst, wie sehr Kinder mit Migrationshintergrund eine gute Sprachförderung von Anfang an brauchen, um in diesem Bildungssystem eine Chance zu haben.“

Landessprecherin Sahra Mirow erklärt mit Blick auf die Landesregierung: „Baden-Württemberg muss in die Schulen und gutes Personal investieren. Bildung darf nicht unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Der Landesregierung fehlt ein klarer Plan gegen die Bildungsmisere. Bildungschancen von Kindern dürfen nicht vom Geldbeutel und Bildungsgrad der Eltern abhängen. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind nach der Grundschule lesen kann! Dafür fordern wir, dass Grundschullehrkräfte in Baden-Württemberg endlich nach A13 bezahlt werden und alle Unterrichtsmaterialien und Lernmittel kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Gemeinschaftsschulen mit Ganztagesangeboten und kostenfreien Mittagessen müssen der Standard werden. Der Anspruch auf ein Kita-Platz muss sichergestellt werden und das ganztags und gebührenfrei – denn Bildung beginnt in der Kita.“

Zur Situation in Baden-Württemberg ergänzt Gökay Akbulut: „Und was tut die Landesregierung? Ministerpräsident Kretschmann antwortet lapidar, diese Missstände seien bestens bekannt. Nur gemacht wird nichts. Der gravierende Mangel an Lehrkräften führt zu immer mehr Unterrichtsausfall und droht in den nächsten Jahren kritische Ausmaße anzunehmen. Zaghafte Maßnahmen reichen hier längst nicht mehr aus, es braucht eine konsequente und landesweite Kampagne zur Verbesserung der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen.

Es wird endlich Zeit zum Gegensteuern. Wir brauchen deutlich mehr Ressourcen für Kitas und Grundschulen. Statt weiteres Kaputtsparen in der Bildung müssen Bund und Land endlich eine ausreichende Finanzierung stellen und eine Fachkräfteoffensive sowie flächendeckende Sprach- und Leseförderprogramme auf den Weg bringen. Andernfalls wird die soziale Spaltung im Bildungsbereich sehenden Auges hingenommen!"