Nachrichten aus dem Kreisverband
Strategien entwickeln
Rathausrunde (im Schwäbischen Tagblatt) unserer Rottenburger Stadträtin Marlene Fischer
„Ich kanns nicht mehr hören.“ Dieser Satz fällt leider oft, wenn es um das Thema Klimawandel mit all seinen Facetten geht. Warum? Ist das Verdrängung, Gleichgültigkeit, Überforderung, Angst, Resignation, Schutz gegen die fast täglich auf uns einprasselnden Nachrichten zu Überschwemmungen, Dürren, Waldbränden, überhitzten Weltmeeren, … oder steckt gar Verleumdung bis Aggressivität dahinter?
In den sozialen Medien werden Meteorologen beschimpft und bedroht. Überbringer schlechter Nachrichten hatten es noch nie einfach. Das kennt auch der Gemeinderat. Doch ohne die Anerkenntnis, dass wir vor der größten Herausforderung der Menschheit stehen, kommen wir nicht ins Umdenken und vor allem nicht ins notwendige Handeln. Dies wäre schlicht und ergreifend fatal.
Mag sich der Einzelne hilflos und verzagt fühlen, so müssen wir als Kommune handeln und zwar sofort. Als Stadt und Ortsteil stellen wir überschaubare Einheiten dar, in denen Entscheidungen und deren Umsetzung sichtbar und erlebbar werden.
Gemeinderatsbeschlüsse müssen auf ihre Klimarelevanz untersucht und für die Bevölkerung nachvollziehbar und transparent dargelegt werden. Der bisherige Nachhaltigkeitscheck findet in den Beratungen des Gemeinderats und gegenüber der Bürgerschaft so gut wie keine Erwähnung. Aber nur durch offene Diskussionen erreichen wir das notwendige Vertrauen, um die Bevölkerung mitzunehmen, sie einzubinden, damit wir uns alle gegenseitig bei der Umsetzung und Bewältigung dieser Krise unterstützen können. Es geht darum, gemeinsam Strategien zu entwickeln, wie wir uns auf die künftigen Wetterextreme vorbereiten können. Es wäre fahrlässig zu glauben, das betrifft nur die Anderen.
Wie bringt es Fridays for Future auf einen Nenner: Klimaschutz ist Menschenschutz! Und um den sollte es uns im Gemeinderat gehen, weniger Fraktions- und Parteiendenke täte uns allen gut. Dies sind wir uns und den nachfolgenden, hoffentlich nicht letzten Generationen, schuldig.