Nachrichten aus dem Kreisverband

Steinbruch Frommenhausen

Dr. Emanuel Peter, Stadtrat Rottenburg

500 Einwohner, Bürgermeister Wild und alle Stadträte Hirrlingens protestieren gegen die Erweiterung des Steinbruchs in Frommenhausen durch die Bau-Union. Die Abbaufläche des Muschelkalks nach Süden soll um 4,4 Hektar vergrößert werden, hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Die Gesamtfläche beträgt dann 22,2 Hektar. Die aktuelle Zahl der LKW-Fahrten soll laut offiziellem Antrag von 220 Fahrten (davon 155 durch Hirrlingen) auf durchschnittlich 280 erhöht werden, maximal auf 700 Fahrten – täglich!

Nach Plänen der Bau-Union ist der Abbau von jährlich 800'000 Tonnen für acht bis 12 Jahre, die Verfüllung für weitere 16 Jahre und der Rückbau der Anlagen für drei Jahre geplant. In Bietenhausen wurde der Steinbruch wieder in Betrieb genommen.

Bis zum 2. März können Einwohner der Gemeinden beim Landratsamt schriftlich dagegen Einwendungen abgeben. Dann muss das Landratsamt Tübingen darüber entscheiden, wie viel die Lebensqualität der Bewohner und der Naturschutz zählen. Denn bisher hat die Bau-Union zahlreiche Maßnahmen der Wiederaufforstung nicht eingehalten.

Schon seit Jahren beschweren sich die Anwohner über den gesundheitsschädlichen LKW-Lärm (auch samstags ab 7 Uhr), über die Gefährdung ihrer Kinder auf dem Schulweg, über eine Verschmutzung und Abnutzung der Straßen, über die Sprengungen in der Nähe mehrerer Biotope und Wasserschutzgebiete mit geschützten Tieren und Pflanzen und des Naturschutzgebiets Kapf-Halde. Damit das nicht 31 Jahre so weitergeht, ist gemeinsamer Widerstand der Einwohner von Frommenhausen, Bietenhausen und Hirrlingen notwendig.

Diese Flächenversiegelung ist Teil des großen Flächenverbrauchs in Rottenburg durch Straßenausbau (dreispurige B 28 neu; Ergenzinger Knoten), Windräder-Gesetz (2 Prozent von Rottenburgs Gesamtfläche) und Wohnungsbau. Da Flächen nicht erweiterbar sind, braucht es eine Gesamtplanung: Flächenschutz ist Klimaschutz, ist Lebensqualität für uns, unsere Kinder und Enkel. Darüber sollte öffentlich und auf einer Klausurtagung diskutiert werden.