Nachrichten aus dem Kreisverband

Soziale Strompreise jetzt

Dr. Emanuel Peter

Leserbrief unseres Rottenburger Stadtrats Dr. Emanuel Peter im Schwäbischen Tagblatt

In Tübingen soll der Strompreis ab Oktober für den Durchschnittshaushalt ab Oktober um 27 Prozent auf 885 Euro jährlich steigen. Die 40,6 Cent/ kWh des durchschnittlichen deutschen Strompreis 2002 setzen sich aktuell aus der Hälfte für Produktion/ Bereitstellung, der anderen Hälfte aus Netzentgelt, Energiesteuer und EEG-Umlage zusammen. In Rottenburg liegt der Strompreis der Stadtwerke bei knapp 50 Cent!
Doch längst nicht alle zahlen diesen Strompreis: Mit über 40 Cent/Kwh zahlen Privathaushalte bei uns den höchsten Strompreis im EU-Vergleich (20 Cent/Kwh) und subventionieren damit den billigen Industriestrom: Er kostete am 2.5.2022 mit Abgaben 26,64 Cent, ohne Steuern nur 9,03 Cent. Elektrizität und Wasser gehören zu den Grundbedürfnissen der Bevölkerung, sie sind Teil der Daseinsvorsorge. Untere bis mittlere Einkommen werden von den Energiepreisen und der Inflation am stärksten betroffen. Sie brauchen einen Schutz in Form eines Preises, der bei jährlich 1.500 Kilowattstunden (Grundkontingent) nicht über dem Industriepreis liegen darf! Ein höherer Verbrauch ist dann teurer. Strom- und Gassperren müssen verboten werden. Eine solche Maßnahme schafft soziale Sicherheit.