Nachrichten aus dem Kreisverband
Linke wählt Ralf Jaster zum Bundestagskandidaten
Die Linke wählte am Freitag, 13. Dezember 2024, Ralf Jaster mit 96% der Stimmen zu ihrem Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Tübingen. Jaster war der einzige Bewerber bei der Nominierungsveranstaltung im "Hofstüble" im Bürgerheim.
Ralf Jaster treiben unter anderem die hohen Mietkosten um. "Sie haben mittlerweile atemberaubende Höhen erreicht, sie nehmen vielen Menschen die Luft zum Atmen." Die Linke fordert einen bundesweiten Stopp für Mieterhöhungen und Obergrenzen für die Mieten.
Ein weiteres Problem: "Die öffentliche Infrastruktur zerfällt immer mehr, weil angeblich kein Geld da ist. Das führt zu geschlossenen Schwimmbädern, kaputten Straßen und Schienen. Der Zustand der Deutschen Bahn ist ein Desaster. Hier muss massiv investiert werden."
Die Schuldenbremse, eingebrockt von einer "ganz große Koalition von CDU, FDP bis zu Grünen und SPD", erweist sich aus Jasters Sicht als Zukunftsbremse. Sie müsse abgeschafft werden. Beim Klimaschutz müssten vorrangig die großen Klimasünder zur Kasse gebeten werden: "Je reicher, desto klimaschädlicher ist in der Regel der Lebensstil." Auch müsse die Vermögenssteuer wieder eingeführt und die Erbschaftssteuer konsequent erhoben werden.
Ralf Jaster ist 50 Jahre alt, er hat zwei erwachsene Kinder und arbeitet als Gewerkschaftssekretär. Ehrenamtlich ist er im DGB Kreisverband aktiv und hielt bei der 1. Mai-Kundgebung auf dem Tübinger Marktplatz dieses Jahr die Hauptrede. Bei der Kampagne des Tübinger DGB gegen die Privatisierung der städtischen Müllabfuhr 2023 spielte er eine zentrale Rolle. In der Linken ist Ralf Jaster seit 2012 Mitglied, von 2018 bis 2023 gehörte er dem Landesvorstand an. Er wohnt in einem selbstverwalteten Wohnprojekt in der Tübinger Südstadt.
Zu seinen politischen Schwerpunkten für den Wahlkampf erklärt Ralf Jaster:
„Ich möchte für die Linke im Bundestagswahlkampf folgende Schwerpunkte setzen: Arbeit, Mieten, Steuerpolitik und Klimagerechtigkeit. Wir streiten für höhere Löhne und gute Arbeit. Der Mindestlohn muss auf 15 Euro erhöht werden, öffentliche Aufträge dürfen nur an Betriebe vergeben werden, die nach Tarif zahlen. Wir sind die Partei der Mieterinnen, wir kämpfen gegen Mietwucher, für einen sofortigen Mietenstopp und einen bundesweiten Mietendeckel. Wir wollen nicht hinnehmen, dass einige wenige Superreiche immer reicher und auf der anderen Seite immer mehr Menschen ärmer werden. Deshalb setzen wir uns für eine Vermögenssteuer für Multimillionärinnen und Milliardäre und eine höhere Erbschaftssteuer auf große Erbschaften ein. Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir massive Investitionen in eine klimagerechte Verkehrswende sowie für die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude, eine erneuerbare Wärmeversorgung und die Transformation der Wirtschaft. Die Schuldenbremse blockiert diese dringend notwendigen Investitionen. Sie ist eine Investitions- und Zukunftsbremse. Die Linke setzt sich deshalb für eine Abschaffung der Schuldenbremse ein.“
Ralf Jaster bewirbt sich für die Landesliste der Linken. Die Kreismitgliederversammlung wählte zehn Delegierte für den Landesparteitag, der am 21. Dezember in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen die Landesliste der Linken wählt. Als Delegierte wurden die Kreisrätin Renate Angstmann-Koch, Doreen Bormann, Isabell Groschke aus Rottenburg, Kreisrätin Margrit Paal, Stadträtin Gerlinde Strasdeit, Stadtrat Tom Besenfelder, Kreisvorstand Volker Bohn, Frederico Elwing, Kreissprecher Fabian Everding und der Student Paul Kanzok gewählt.