Nachrichten aus dem Kreisverband

Einklang mit Natur

Dr. Emanuel Peter

Hubert Stenzel versucht, Kritiker eines Gewerbegebiets auf dem Flugfeld Baisingen (70 Hektar für Logistiker und Großbetriebe) als „Gewerbegebietsverhinderer“ schlecht zu machen. Man könne den Kindern und Enkeln „nichts Wertvolleres hinterlassen als Arbeitsplätze“. Nur das? Wir wollen in Einklang mit der Natur leben, weil sie unsere Lebensgrundlage ist. Ein nachhaltiger Umgang mit ihren Ressourcen ist Pflicht, weil Böden, Wasser, Wälder und Luft endlich sind. Auf dem Flugfeld sind zwei Quellgebiete, eins versorgt unsere Bronnbachquelle. Die Frischluftschneise ins Neckartal ist nicht durch LKW-Abgase ersetzbar. 52 Hektar Fläche für Gewerbe stehen in Ergenzingen noch zur Verfügung (Regionalverband). Und Arbeitsplätze? Welche? 3800 Stellen, rund 30 Prozent aller Beschäftigten, müssen bei uns als Niedriglöhner arbeiten. Im DHL-Frachtzentrum erhalten sehr viele Beschäftigte nur einen 20-Stunden-Vertrag und brauchen entweder einen Zweitjob oder erhalten als „Aufstocker“ Steuergelder zum Überleben.

Wir brauchen in Rottenburg qualifizierte, gut bezahlte Arbeit, von der man eine Familie ernähren kann. Dazu ist eine gute Berufsausbildung wichtig, die viele Handwerker aus eigener Kraft nicht leisten können. Statt das geplante Innovationszentrum auf dem DHL-Gelände zu streichen, sollte die Stadt ein Ausbildungszentrum für Gewerbe und Industrie unterstützen. Und Herr Stenzel sollte aufhören, Gewerbe gegen Natur und Landwirtschaft auszuspielen – für unsere Zukunft brauchen wir beides!